Teppiche Verlegen
Vorbereitung und Verlegung
Unabhängig von der Art des zu verlegenden Teppichbodens müssen einige Bedingungen erfüllt sein, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die Garantie kann erlöschen, wenn bei Handhabung und Verlegung unsachgemäß vorgegangen wird.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Im Verlegeraum muss die für den Kleber empfohlene Luftfeuchtigkeit herrschen. Das beste Ergebnis wird bei einer Fußbodentemperatur von ca. 15 °C und einer Lufttemperatur von ca. 18 °C erreicht. Die Luftfeuchtigkeit des Raums sollte unter 65 % liegen.
Vorbereitung des Fußbodens
Es ist darauf zu achten, die Fußbodenheizung rechtzeitig zu unterbrechen, damit der Boden zum Verlegezeitpunkt abgekühlt ist. Sie darf frühestens zwei Tage nach dem Verlegen wieder eingeschaltet werden. In den ersten Tagen nach dem Verlegen sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.
Der Fußboden muss fest, eben und gleichmäßig sein. Auf dem Fußboden dürfen keine Risse und Kanten sein, da diese besonders bei gewebten Teppichböden deutlich hervortreten können.
Der Untergrund muss vor dem Verlegen des Teppichbodens sauber und trocken sein.
Öl- und Fettflecken sind zu entfernen. Stark saugende Böden sind zu grundieren.
Für Betonböden/Estriche gilt: Die relative Feuchte in Betonböden darf 75 - 90 % nicht übersteigen.
Materialien und zu überprüfende Punkte
Teppichböden reagieren auf Temperaturunterschiede. Vor dem Zuschneiden und Verlegen muss sich die Auslegeware daher mindestens 24 Stunden im Verlegeraum befunden haben.
Bitte verwenden Sie beim Verlegen nur die vom Hersteller empfohlenen Kleber und Werkzeuge.
Vor dem Verlegen ist der Teppichboden auf sichtbare Mängel zu überprüfen. Bei Mängeln ist umgehend der Vertreter des Herstellers vor Ort zu unterrichten.
Muss ein mangelhafter Teppichboden vorläufig verlegt werden, ist doppelseitiges Klebeband zu verwenden.
Stöße und Verlegerichtung
Die Teppichbahnen müssen in gleicher Richtung verlegt werden.
In der Regel sind sie so zu verlegen, dass die Stöße rechtwinkelig zu den Fenstern mit dem größten Lichteinfall liegen.
In ein und demselben Raum dürfen nur Teppichböden der gleichen Charge verlegt werden.
An Türöffnungen, Eingangsbereichen und anderen stark beanspruchten Stellen (z. B. an Flächen für Bürostühle mit Rollen) sind Stöße möglichst zu vermeiden.
Die Teppichbahnen sind Seitenrand an Seitenrand zu verlegen, um eventuelle Farbunterschiede zu vermeiden.
Kanten sind vorsichtig zuzuschneiden
Dabei ist besondere Vorsicht geboten und das Ergebnis vor dem endgültigen Verlegen zu überprüfen. Gutes Werkzeug ist unabdingbar.
Die Kanten an Stößen sind sauber zuzuschneiden und es ist ggf. eine Anpassung vorzunehmen.
Die Bahnen sind Seitenrand an Seitenrand zu verlegen.
Bei einfarbigen Teppichböden sind jeweils 2 bis 3 cm an jeder Seite abzuschneiden.
Vor dem Verkleben ist der Teppichboden auf dunkle und helle Ränder zu überprüfen und bei Bedarf so zurecht zu rücken, dass keine unterschiedlichen Kanten aufeinander stoßen.
Teppichböden sind pfleglich zu behandeln
Soll der Teppichboden in einem neuen oder umgebauten Haus verlegt werden, ist er vor Bauschmutz zu schützen.
Es ist darauf zu achten, dass sichtbare Druckstellen auf dem Teppichboden entstehen, wenn vor dem Trocknen und Härten des Klebers hier bereits Möbel abgestellt werden. Der Kleber muss in der Regel 24 Stunden trocknen.
Verlegeanleitung für Teppichböden mit geklebtem Textilrücken
Teppichböden mit geklebtem Textilrücken eignen sich für Aufenthaltsräume, Flure und Treppen, Tagungsräume, Büros, Hotels, Restaurants, Krankenhäuser oder Pflegeheime, wo hohe Ansprüche an die Strapazierfähigkeit des Bodenbelags bestehen (Belastung durch Bürostühle, Rollstühle usw.).
Loses Verlegen
Dieses Verfahren sollte nur bei Flächen unter 25 m² mit wenig Publikumsverkehr ohne Rollmöbel zur Anwendung kommen. Beim Verlegen werden die Bahnenränder mit Kleber oder doppelseitigem Klebeband fixiert.
Bitte beachten: Wenn auf Teppichböden starker Publikumsverkehr herrscht bzw. Bürostühle mit Rollen sowie Rollmöbel zum Einsatz kommen, müssen auch Teppichböden unter 25 m² Fläche vollflächig verklebt werden.
Fixierung der Kanten mittels Kleber
Der Teppichboden ist auf dem Boden auszurollen und entlang der Kante abzuschneiden.
Entlang der Wand ist er umzuschlagen.
Danach ist entlang der Wand ein ca. 30 cm breiter Streifen Klebstoff aufzubringen und der Teppichboden gut anzudrücken.
An Stößen ist der Klebstoff in einer Breite von 30 cm auf jeder Seite des Stoßes aufzubringen.
Verlegen mit Teppichleisten
Dieses Verfahren kommt zum Einsatz, wenn hohe Ansprüche in Sachen Komfort gestellt werden. Mit Teppichleisten sind angenehmer Gehkomfort, beste Trittschalldämmung, hohe Festigkeit, Elastizität, Strapazierfähigkeit bei hohem Publikumsverkehr und schneller Austausch gewährleistet.
Vollflächige Verklebung
Bei Flächen von mehr als 25 m² sowie in Räumen, in denen Bürostühle mit Rollen verwendet werden sollen, sollte dieses Verfahren zur Anwendung kommen. Dabei kommt ein dauerfester oder Dispersionskleber zum Einsatz. Den Empfehlungen des Klebstoffherstellers ist stets Folge zu leisten.
Nassverklebung
Hierdurch wird der Teppichboden am besten fixiert. Oftmals wird ein Kleber mit längerer Trockenzeit verwendet, um den Einfluss von Wasser zu verringern. Der Teppichboden ist auszurollen und in etwa in passenden Längen zuzuschneiden. In Längsrichtung ist die Bahn zur Hälfte wieder einzurollen.
Klebstoff mit einem Zahnspachtel auf den Untergrund auftragen und den Teppichboden andrücken. Danach ist die andere Hälfte der Bahn einzurollen.
An den Stößen sind die Ränder sauber zuzuschneiden, damit die Muster zueinander passen.
Danach sind ca. 1/3 der Bahn auf jeder Seite des Stoßes zu verkleben und die Ränder zusammenzupressen.
Dazu können ggf. Klemmen verwendet werden. Danach ist der Rest der Bahn zu verkleben.
Nach dem Verkleben ist der Teppichboden mit einer Walze glatt zu streichen und die Kanten entlang der Wand sind zuzuschneiden. Dabei ist stets von der Mitte auszugehen. Nach 30 bis 40 Min. wird der Teppichboden zum zweiten Mal quer zur Bahn gewalzt.
Wiederaufnehmbare Verlegung
Dieses Verfahren kommt zum Einsatz, wenn der Teppichboden später ohne Beschädigung des Untergrundes unkompliziert ausgetauscht werden soll.
Dazu ist der Untergrund mit einem entsprechenden Grundierer zu behandeln.
Nach dem Trocknen ist ein Dispersionskleber mit einem Zahnspachtel aufzubringen und auf gleiche Weise wie unter Nassverklebung vorzugehen.
Verlegeanleitung für optimale Stöße bei flachgewebten Teppichböden
Zuschneiden
Diese Teppichböden sind von der Flor-Seite aus mit einem Stanley-Teppichmesser mit gerader Klinge zu schneiden, und zwar durch zwei Lagen hindurch.
Kleben
Es ist eine dünne Schicht Klebstoff mit langer Trocknungsdauer aufzutragen, auf dem der Teppichboden gut haften kann.
Stöße
Quer verlaufende Stöße sind nicht zu empfehlen. Wenn es sich dennoch nicht vermeiden lässt, sind die Ränder sorgfältig zu verkleben.
Nützliche Tipps
Das Messer ist beim Schneiden der Stoßkante schräg zu halten.
Die Teppichstöße müssen auf der gesamten Länge gut zueinander passen. Danach ist wie auf der vorigen Seite beschrieben vorzugehen.
Um ein gleichmäßiges Aussehen zu erzielen, müssen die Schlaufen wie ein Reißverschluss miteinander verzahnen. Bei langen Bahnen ist nicht zu erwarten, dass die gleichmäßige Struktur auf der gesamten Länge beibehalten werden kann.
Verlegeanleitung von Teppichböden mit laminierter Rückseite
Das beste Ergebnis lässt sich erzielen, wenn die Schritt-für-Schritt-Anleitung befolgt wird. Wir empfehlen, die Anleitung gründlich durchzulesen und die nötigen Materialien und Werkzeuge rechtzeitig vor Arbeitsbeginn zu besorgen.
Bezüglich Raumklima ist den Empfehlungen des Klebstoffherstellers Folge zu leisten. Üblich ist eine Bodentemperatur von 15 °C, eine Raumtemperatur von 18 °C sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von max. 65 %.
Vor dem Verlegen muss sich der Teppichboden 24 Stunden im Verlegeraum befunden haben.
Vor dem Zuschneiden ist er so auszurollen, wie er später liegen soll. Dabei ist er zunächst ohne Zuschneiden bis zum Rand auszulegen.
Die innere Hälfte der Rolle ist zurück zu schlagen, sodass der Untergrund darunter sichtbar wird.
Danach ist Klebstoff nach Herstellerangaben gleichmäßig mit einem Spachtel auf dem Boden aufzutragen.
Anschließend ist die innere Hälfte an den Klebstoff anzudrücken.
Die zweite Rolle ist neben der ersten auszulegen und in etwa anzupassen, um eine spätere exakte Anpassung an Muster zu ermöglichen.
Der Teppichboden-Hersteller hat einen Faden eingearbeitet, damit das Schneiden der Ränder leichter fällt. Dies muss nah am Teppich geschehen.
Es empfiehlt sich, die Ränder mit einer Schere zu schneiden.
WICHTIG! Bestimmte Teppichböden mit laminierter Rückseite sind vor Ort an den Rändern zu schneiden. Dies muss in Richtung Teppichbodenmitte und nicht in Richtung Rand erfolgen.
Danach sind die beiden Bahnen so zurecht zu rücken, dass die Muster übereinstimmen.
Zum Zusammenfügen der Muster kann ein sog. Power-Stretcher (mit entsprechender Vorsicht) verwendet werden.
Die beiden Bahnen sind am Stoß zurückzubiegen, damit der Klebstoff auf den Boden aufgebracht werden kann.
Beim Andrücken ist die Bahn so zurecht zu rücken, dass die Muster passen.
Zum Fixieren des Teppichbodens während des Zurechtrückens können entsprechende Klemmen zu Hilfe genommen werden.
Treten während des Verlegens Unregelmäßigkeiten im Flor auf, sind diese mit einer Schere auszugleichen.
Die Stoßstelle ist mit einer Stachelwalze zu bearbeiten, damit sie nicht mehr sichtbar ist.
Werkzeug von links nach rechts: Klemmen Power-Stretcher Teppichschere Stachelwalze
Werkzeug: Messer mit gebogener Klinge, Bastelmesser, Teppichschere, Klemme.
VIEL SPASS BEI DER ARBEIT!